Funkfeuer

Funkfeuer
Fụnk|feu|er 〈n. 13Rundfunksender, der der Funknavigation von Schiffen u. Flugzeugen dient; Sy Funkbake

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Funkfeuer,
 
für Zwecke der Funkortung und Funknavigation unter staatlicher Aufsicht betriebene Funkwellensender, die besonders aus dem Bestreben errichtet werden, die Nachteile von Leuchtfeuern (Nichterkennbarkeit bei schlechter Sicht und unzulänglicher Reichweite) zu vermeiden. In ständig zu aktualisierenden amtlichen Handbüchern sind alle notwendigen Angaben wie geographische Lage, Sendefrequenz, Kennung und gegebenenfalls weitere Eigenschaften der Funkfeuer enthalten, oft erläutert durch grafische Darstellungen und Karten.
 
Funkfeuer dienen der teilweisen oder vollständigen Orientierung von Fahrzeugen durch Abstrahlen von Signalen, deren elektronische Auswertung eine Standlinie oder einen Standort liefert. Funkfeuer sind meist ortsfest (auf dem Festland oder auf Feuerschiffen), mitunter aber auch beweglich (z. B. an Bord von Erdsatelliten) und stehen (mit Ausnahme der Abfragefunkfeuer) einer unbegrenzten Zahl von Nutzern zur Verfügung. Die eindeutige Identifizierung eines Funkfeuers kann anhand Frequenz und Kennung seines Funksignals erfolgen. Manche Funkfeuer senden außer der Kennung und dem Ortungssignal auch spezielle Nachrichten, z. B. Wetternachrichten.
 
Kreisfunkfeuer sollen in alle Richtungen mit möglichst gleicher Intensität strahlen; sie werden deshalb auch als Rundstrahler oder ungerichtete Funkfeuer bezeichnet. Die Antennen der Peilgeräte, mit denen die Signale ungerichteter Funkfeuer empfangen werden, sind Adcock- oder Rahmenantennen, die meist drehbar montiert sind (Funkpeiler). Die rechtweisende Peilung eines Kreisfunkfeuers liefert eine Standlinie, die Azimutgleiche. Der Schnittpunkt zweier Standlinien führt auf den Standort. Flugfunkfeuer sind im weiteren Sinn Funkfeuer für die Luftfahrt; im e. S. sind es ungerichtete Funkfeuer, die von für die Luftfahrt zuständigen Stellen betrieben werden, aber auch für die Schifffahrt nutzbar sind. Funkbojen und Funk- beziehungsweise Radiobaken sind meist zeitweilig eingesetzte ortsfeste oder schwimmende Funksendeeinrichtungen für Peilzwecke. - Richtfunkfeuer arbeiten meist als Leitstrahlfunkfeuer; sie strahlen Ortungssignale ab, mit deren Hilfe das Überwachen beziehungsweise Einhalten einer Fahrzeugbewegung bezüglich einer speziellen Linie besonders einfach ist. Diese Linie kann ein Großkreis sein, der durch den Standort eines solchen Funkfeuers verläuft, oder eine dreidimensional (z. B. in Bezug auf eine Landebahn) festgelegte Anflugreferenzlinie. - Die Drehfunkfeuer senden Ortungssignale, deren Auswertung den Großkreis ergibt, der von diesem Funkfeuer durch den (gesuchten) Fahrzeugstandort verläuft. Das UKW-Drehfunkfeuer liefert diese Standlinie eindeutig; beim Drehfunkfeuer Consol ist eine ausreichende Grobinformation über den Standort erforderlich, um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden. - Markierungsfunkfeuer strahlen senkrecht nach oben und sind nur in einem kleinen Bereich über der Erdoberfläche zu empfangen. Sie dienen dem Erkennen wichtiger Orientierungspunkte in Luftstraßen und auf Anfluglinien. - Die auf spezielle Abfragesignale antwortenden Abfragefunkfeuer dienen der Entfernungsmessung und/oder der Übermittlung von Messwerten (z. B. über die Höhe eines Flugzeugs) oder der Übertragung anderer Informationen (z. B. über das Wetter oder die Zugehörigkeit zu einer Verkehrsgesellschaft). - Hyperbelfunkfeuer gehören zu einem System von Funkfeuern für die Hyperbelnavigation (z. B. für das Decca-Navigationsverfahren). Mit ihrer Hilfe können Land-, See-, Luft- und Raumfahrzeuge ihren Standort bestimmen. Teilweise tragen ihre Signale auch zur weltweiten Verbreitung der koordinierten Weltzeit (UTC) bei. - Satellitenfunkfeuer umrunden an Bord von Satelliten die Erde und werden schon seit Ende der 50er-Jahre zur Positionsbestimmung von Schiffen verwendet. Inzwischen ist das aus 24 Satelliten bestehende »Global positioning system« (GPS) verfügbar, das auch die Positionsbestimmung von Luftfahrzeugen ermöglicht.

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Fụnk|feu|er, das: Funkbake.

Universal-Lexikon. 2012.

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